22.05.2015

Landesweite Milankartierung: Dank an die Mitarbeiter

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Rotmilan, Oliver Elsässer

Die landesweite Erfassung der Brutvorkommen der beiden Milvus-Arten in Baden-Württemberg, welche durch die LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg seit 2012 durchgeführt wurde, ist im Jahr 2014 abgeschlossen worden.

Die OGBW e. V. führte im Rahmen eines Werkvertrages mit der LUBW Erfassungen der beiden Arten im Jahr 2012 durch, koordiniert durch Frau Dr. Marion Gschweng und Herr Jochen Walz. Knapp 70 Avifaunisten beteiligten sich ehrenamtlich an der Erfassung und bearbeiteten 140 Meßtischblatt-Viertel (MTB-Viertel). Zusätzlich wurden für 13 MTB-Viertel Ergebnisse aus der vom Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA) e. V. organisierten bundesweiten Rotmilan-Erfassung aus dem Jahr 2011 zur Verfügung gestellt.

Die LUBW dankt allen ehrenamtlichen Kartiererinnen und Kartierern aus den Reihen der OGBW e. V. herzlich für ihre Mitarbeit und Unterstützung bei den Erfassungen, und stellt nachfolgend erste Ergebnisse zusammen.

Rund 870 MTB-Viertel wurden in den Jahren 2013 und 2014 zur Bearbeitung an hautpberufliche Kartiererinnen und Kartierer vergeben. Für etwa 50 MTB-Viertel wurden Daten aus zusätzlichen Kartierungen (z. B. der Landkreise) herangezogen. Nach Abschluss des Projektes konnten fast 90 % der Landesfläche kartiert werden und der Wissensstand zu Verbreitungsmustern und Populationsgröße der beiden Greifvogelarten aktualisiert werden. Größere Bearbeitungslücken bestehen lediglich im Oberrheingebiet und im Kraichgau.

Der aktuelle Landesbestand des Rotmilans wird auf Grundlage der vorliegenden Daten auf etwa 2.600-3.300 Revierpaare geschätzt. Eine Übersichtskarte über die Verbreitung im Land ist auf den Internet-Seiten der LUBW abrufbar .

Das Alb-Wutach-Gebiet, die Baar, die Hegaualb, der Hegau, die Baaralb, die Südwestalb mit Albvorland, die Oberen Gäue sowie das Allgäuer Hügelland sind aktuelle Verbreitungsschwerpunkte des Rotmilans in Baden-Württemberg (bis zu 18 Revierpaare pro MTB-Viertel). Größere Verbreitungslücken bestehen lediglich im Schwarzwald, wobei auch in diesem Naturraum eine zunehmende Besiedlung der Täler festzustellen ist.

Ein wichtiger Verbreitungsschwerpunkt des Schwarzmilans (Oberrhein) wurde im Rahmen der Er-fassungen nicht bearbeitet, sodass eine Bestandsschätzung basierend auf den vorliegenden Daten nur eingeschränkt möglich ist. Eine vorsichtige Schätzung geht von 1.000-1.500 Revierpaaren aus. Eine Übersichtskarte über die Verbreitung im Land ist auf den Internet-Seiten der LUBW abrufbar .

Die Ergebnisse der Kartierungen wurden den Genehmigungsbehörden zur weiteren Berücksichtigung bei der Umsetzung des Artenschutzes zur Verfügung gestellt.

Dr. Jürgen Marx, Felix Normann, Sebastian Olschewski und Jörg Rathgeber

LUBW Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg
Referat Artenschutz, Landschaftsplanung